Mit über 30 Jahren Erfahrung als renommierter Sportfotograf muss Bob Martin nicht weiter vorgestellt werden – er ist einer der führenden Experten auf diesem Gebiet. Vor zwei Jahren nahm er zum ersten Mal eine α7R II in die Hand, weil er von der Vorstellung eines kaum wahrnehmbaren Blendenverschlussgeräuschs fasziniert war. Seither ist er begeisterter Nutzer der Technologie.
Wir trafen uns zwischen zwei Aufträgen mit Bob und befragten ihn zu seinen Favoriten unter den Sony-Kameras und -Objektiven.
Verstehe ich das richtig – Sie sind großer Fan neuer Technologien, aber nur dann, wenn Sie Ihnen bei der Arbeit einen Vorteil verschaffen?
I use every little gadget I can, if it’s going to help me improve my photography – and why not? I embraced digital when it started getting good and the same with autofocus. Mirrorless, to me, is the next big leap forward because of the advantages it can offer.
When I first looked at the Sony, I immediately wanted the camera because it was silent, but I didn’t like the electronic viewfinder. I said to myself, put up with it because the benefits outweigh the negatives. Now, I think it’s the biggest selling point of the cameras and it’s a feature I couldn’t live without. If I’m taking portraits in tricky lighting situations, I can preview and adjust very quickly, and with the silent shutter, the subject doesn’t even know I’m doing it! I can keep the sitter relaxed by talking to them as I’m fine tuning the settings.
Ein leiser Blendenverschluss ist ein riesiger Vorteil. Der moderne Mensch ist viel zu sehr an das Blendengeräusch gewöhnt und verändert automatisch jedes Mal seine Pose oder seinen Gesichtsausdruck. Durch einen leisen Verschluss liegt der Vorteil jedoch wieder beim Fotografen: Sie teilen Ihrem Modell mit, wann es gut aussieht, nicht das Klicken der Kamera.
Ich könnte am 18. Loch direkt neben Tiger Woods stehen, wenn er gerade den Ball, der ihm den Gewinn des Masters-Turniers einbringt, spielt, und würde ihn nicht stören. Er würde nicht einmal merken, dass ich ihn mit 20 fps fotografiere.
Wie gesagt, bin ich überzeugt, dass moderne Kameratechnologie Sportfotografie einfacher gemacht hat, da wir uns als Fotografen heute weniger Gedanken über die Technik für das Aufnehmen des perfekten Moments machen müssen. Früher betrachteten Presse und Kunstfotografen die Sportfotografie als Fotografie zweiter Klasse, weil sie einfach nur „den Moment einfängt“. Heute jedoch, mit all der Ausstattung, die uns so unterstützt, können wir uns endlich auf die künstlerische Seite mit Bildkomposition und Lichteinfall konzentrieren.
Fiel Ihnen die Umstellung von einer DSLR auf eine spiegellose Kamera leicht?
Nein, gar nicht. Ich musste die Sony-Kamera einige Monate lang dauerhaft einsetzen, bis ich mich damit wohlfühlte. Ich hatte jahrelang die gleiche DSLR-Marke verwendet und kannte mich daher intuitiv damit aus. Ich verwendete die Sony neben meinen DSLRs und baute langsam das notwendige Selbstvertrauen auf, damit ich letztendlich komplett darauf umstellen konnte. Besonders die benutzerdefinierten Funktionen der Sony finde ich sehr nützlich. Sie ermöglichen es mir, die am häufigsten benötigten Einstellungen einsatzbereit vorzuprogrammieren.
Neben der Kameratechnologie, mit der Sie offensichtlich sehr zufrieden sind, können wir uns auch gerne über Objektive unterhalten.
I’ll be honest – when I first picked up the Sony, I was only interested in the silent aspect and I thought I’d be fine using my DSLR lenses via an adapter. But I found them clunky and the AF performance wasn’t up to par, so I quickly started trying the G Masters.
Perhaps it’s because you’re not having to develop lenses for a legacy system, or because you’re using the latest optical technology in them, but the G Master lenses are quite remarkable in what they deliver – particularly the 70-200mm f/2.8 – which, in my opinion, knocks the socks off the competition. I think the fact that the Sony lenses have been designed from the ground up as ‘digital’ lenses is a huge advantage; they’re modern lenses made for modern cameras. I also find that the Sony lenses can handle high resolution sensors easily, and for me, that’s one less thing I have to worry about. Even some of the ‘lesser’ lenses, as it were – the 12-24mm f/4 G for example; why that isn’t branded as a G Master lens, I shall never understand because it’s an incredibly sharp lens! Same goes for the 24-105mm f/4 G – that’s another fantastic piece of glass.
Wie ich schon erwähnt hatte, liebe ich das Modell 70-200mm f/2.8 G Master, das ich für die meisten meiner Aufnahmen verwende. Außerdem hatte ich das Glück, dass ich vor Kurzem das 400mm f/2.8 G Master kaufen konnte, das für ehrgeizige Sportfotografen das wichtigste Objektiv sein sollte. Neben den ausgezeichneten optischen Eigenschaften ist auch der Gewichtsvorteil extrem, besonders für Fotografen wie mich, die sich viel bewegen. Außerdem ist mir aufgefallen, wie toll die Ergebnisse bei der Nutzung mit einem Telekonverter sind – sowohl Fokussierungsgeschwindigkeit als auch Schärfe sind einwandfrei. Der Schwerpunkt liegt auch sehr weit vorne, was beim schnellen Manövrieren für Schnappschüsse hilft.
Bevor ich mir das 400-mm-Objektiv besorgte, nahm ich immer ein 100-400mm G Master mit. Ich muss zugeben, dass ich mir davon nicht besonders viel erwartet hatte. Meine vorherigen Erfahrungen hatten mich von Objektiven mit großen Zoombereichen abgebracht und ich verwendete nach Möglichkeit nur noch solche mit fester Brennweite. Als ich in Äthiopien Aufnahmen von Mo Farah machte, probierte ich es aber einfach mal aus. Er gab einige Interviews im Fernsehen und ich stand im Hintergrund und versuchte, ein paar Detailportraits aufzunehmen. Ich war ganz überrascht davon, wie scharf die Aufnahmen waren, und habe das Objektiv jetzt immer bei mir.
„Die Sony α9 ist ein echter Gamechanger für mich – lautlos, mit Augen-AF und Live-Sucher!“