„Für meine Fotos leide ich gerne. Ich treibe mich an, um sie aufzunehmen. Würde ich einfach nur anhalten, aus dem Auto steigen und am Straßenrand fotografieren, hätten die Bilder für mich nicht den Wert, den sie erhalten, wenn ich zuerst auf Skiern auf einen Berg steigen muss. Das Wetter und die Anstrengung geben dem Bild einen zusätzlichen Wert – zumindest für mich persönlich.“
Jaakkos Karriere als Fotograf begann mit seiner Liebe zur Natur. Er wuchs in der überwältigenden Landschaft Nordfinnlands auf, die er von klein auf zu Fuß, auf Skiern oder mit den Fahrrad erkundete. Wie viele andere hielt er die Abenteuer mit seinen Freunden mit der Kamera fest.
„Mit jedem Ausflug wurde meine Begeisterung für die Fotografie größer“, sagt Jaakko. „Dann bekam ich eine neue Kamera und es wurde alles ein wenig seriöser. Heute steht es 50/50. Die Fotografie und meine Videoarbeiten gehen Hand in Hand mit meiner Leidenschaft für die Natur.“
Es ist keine leichte Aufgabe: Bei Temperaturen von bis zu -35 Grad kann das Fotografieren zur echten physischen Herausforderung werden. Selbst die einfachsten Dinge, wie die Bedienung einer Kamera mit Handschuhen, können sich als schwierig erweisen. Was viele Fotografen aber nicht wissen, ist, dass man sogar darüber nachdenken muss, wie man atmet!
„Ich trage meist zwei Paar Handschuhe übereinander“, erläutert Jaakko. „Ich versuche, das größere Paar anzulassen. Damit kann ich die grundlegenden Kamerafunktionen bedienen, wie die Blendeneinstellungen, den AF-Punkt und natürlich den Auslöser. Wenn ich wirklich an die Kamera muss, ziehe ich die größeren Handschuhe aus. Darunter trage ich sehr dünne, eng anliegende Handschuhe, mit denen sich die Kamera weitaus leichter bedienen lässt. Es ist wichtig, dass man die passenden Handschuhe findet, die alle Anforderungen für das Fotografieren bei sehr kaltem Wetter erfüllen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Kamera als solche aus Magnesiummetall besteht – bei -30 Grad ist selbst die Kamera beim Berühren extrem kalt.“
Bei so kaltem Wetter ist es wichtig, dass man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kamera vorbereitet. Wenn es so kalt ist, darf nicht einmal der Atem an die Kamera gelangen, weil die Feuchtigkeit der Atemluft sofort auf dem Display, EVF oder der Linse gefriert.
„Einige Fotografen behalten ihre Kamera unter der Jacke. Dabei muss man aber vorsichtig sein mit der Feuchtigkeit, die der Körper abgibt. Diese Feuchtigkeit kann in einem sehr kalten Umfeld schnell gefrieren. Und es ist nicht vorbei, wenn man ins Haus kommt. Man muss dann die Kamera und die Objektive im Rucksack lassen, damit sich die Luft im Rucksack und die Kameras langsam akklimatisieren können. Man muss auf vieles achten, mir ist das allerdings schon in Fleisch und Blut übergegangen.“
Jaakko erzählt uns, dass eines der für ihn wichtigsten Elemente beim Fotografieren in extremer Kälte die richtige Ausrüstung ist. „Ich benutze immer die Sony α7R III und die Sony α9 und hatte noch nie irgendwelche Probleme, in der Kälte zu fotografieren. Ich habe bei -35 Grad gearbeitet. Der neue NP-FZ100-Akku für die Kameras funktioniert da immer noch und ermöglicht mir das Fotografieren. Ich erinnere mich an den ersten Winter, in dem ich die Kameras verwendet habe, es war -25 Grad kalt, mit einem Windchill von locker -30 Grad – ich konnte aber immer noch problemlos aufnehmen.“
„Meine beiden Kameras ergänzen sich meiner Meinung nach wirklich gut“, fährt er fort, „und sind unterwegs ideal. Mit der α9 kann ich mit 20 Bildern pro Sekunde und dem schnellen Autofokus die bestmögliche Geschwindigkeit erzielen – daher benutze ich sie, wenn ich Bewegung aufnehme. Wenn ich reine Landschaften oder Landschaften mit einem Mountainbiker oder Skifahrer fotografiere, dann nehme ich die α7R III mit ihrem 42,4-Megapixel-Sensor, um mehr Details aufzunehmen. Sie bietet mir auch ausreichend Details, falls ich beim Bearbeiten zuschneiden muss oder wenn ich ein Foto großformatig ausdrucken möchte.“
Bei den Objektiven verwendet Jaakko mehrere, die ihm helfen, seine Bilder unter diesen extremen Bedingungen aufzunehmen. „Es gibt einige wichtige Objektive, die ich nutze. Das 70-200 mm f/2,8 G Master, das 70-200 mm f/4, das Sony Zeiss Sonnar 55 mm f/1,8 ZA und das 16-35 mm f/2,8 G Master. Ich liebe das Zeiss Sonnar 55 mm f/1,8 ZA, weil es wirklich scharfe und wunderschöne Fotos liefert, insbesondere Portraits. Und das 16-35 mm ist bei jeder Brennweite ein tolles Objektiv, ich benutze es wirklich gerne. Damit habe ich alles, was ich beim Fotografieren in der Natur brauche.“
„Wenn ich mit dem Mountainbike fahre oder laufe, nehme ich das f/4, weil es leichter und kleiner ist. Das war anfangs einer der wichtigsten Gründe, warum ich angefangen habe, die Sony Alpha-Serie zu benutzen – mir wurde klar, was ich damit im Hinblick auf die Größe und das Gewicht in meinem Rucksack einspare. Ski- und Mountainbiketouren machen mit deutlich weniger Gewicht viel mehr Spaß! Im Winter ist es natürlich viel dunkler und ich brauche die größtmögliche Blende, deshalb wechsele ich dann zum 70-200 mm f/2,8 GM, weil es mehr Licht einfängt.“
Extreme Wetter- und Lichtverhältnisse würden manche Fotografen abschrecken, für Jaakko sind sie aber Teil des Vergnügens. „Das Wetter und das Licht halten mich nicht auf“, erzählt er. „Ich lebe innerhalb des nördlichen Polarkreises. Um die Wintersonnenwende haben wir ein paar Stunden Sonne, manchmal haben wir aber überhaupt keine Sonne. Was wir haben, sind wirklich schöne Lichtverhältnisse. Die sogenannte blaue Stunde dauert hier im Winter mehrere Stunden. Sie eignet sich hervorragend für das Zusammenspiel mit künstlicher Beleuchtung. Man kann sogar einfach nur das Licht der Stirnlampe eines Skifahrers oder Mountainbikers nutzen.“
Jaakkos Fazit: „Ich liebe diese Region, weil es hier so viele verschiedene Lichtverhältnisse gibt. Im Sommer ist es ständig hell und die goldene Stunde dauert die ganze Nacht. Im Winter haben wir eine mehrstündige blaue Stunde. Im Mittwinter ist der Himmel wunderschön pinkfarben und dann gibt es natürlich noch das Polarlicht, das im Winter für unglaubliche Aufnahmen sorgt.“