Seien wir ehrlich, 2020 war eine schwierige Zeit. COVID-19 führte zu unzähligen Veränderungen und Einschränkungen in unserem Leben, das galt auch für passionierte Hobby-Fotografen und Profis. Für diejenigen unter Ihnen, die ihren kreativen Schwung beibehalten haben, gab es jedoch auch Chancen. Genau dies beweist Mathias Kniepeiss, der sich auf aufwendig gestaltete, inszenierte Fotografie spezialisiert hat, mit einem kürzlich abgeschlossenen Fotoprojekt.
„Ich vermisse das Reisen im Moment sehr“, seufzt er. „Obwohl ich viele Kunden auf der ganzen Welt habe, weiß ich nicht, ob dies im nächsten Jahr auch noch so sein wird. Vieles wird abgesagt, es gibt jedoch auch einige Chancen und Möglichkeiten. Eine davon war mein Projekt mit dem Museum der Illusionen in Wien.“ Das Museum wurde 2015 in Zagreb gegründet und ist mittlerweile eine weltweite Marke, die Besucher mit interaktiven, immersiven und lustigen optischen Tricks begeistert. Für einen kreativen Fotografen wie Mathias war das Projekt sofort eine spannende Herausforderung.
Wie ist Mathias vorgegangen, um die Ausstellungsstücke in seinem Stil zu fotografieren? „Es ist eine Herausforderung“, gesteht er. „Gleichzeitig ist es jedoch auch eine Chance. Es gibt bestimmte Fotopunkte für Besucher, an denen die Illusion aufgrund von Linien, Tiefe und Farben perfekt ist. Wenn ich jedoch meinen eigenen Stil, meine Fähigkeiten und Techniken ergänze, kann ich den Tricks weitere Ebenen hinzufügen oder etwas völlig Neues schaffen.“ Um die ohnehin schon überzeugenden Illusionen noch interessanter zu gestalten, wandelte er das Ausstellungsstück „Kopf auf dem Servierteller“ mit einem auffälligen modischen Stil ab und fotografierte es aus verschiedenen Blickwinkeln mit seiner α7R IV und den Objektiven FE 85 mm f/1,4 GM und FE 24–70 mm f/2,8 GM. Für die Korridore mit verschobener Perspektive verwendete er das Objektiv FE 12–24 mm f/4 G, um seinen Bildern Wirkung und Dramatik hinzuzufügen.
„Die Linienführung in diesen Räumen ist einfach großartig und kommt mit 12 mm hervorragend zur Geltung“, erklärt Mathias. „Dadurch entstehen Bilder mit viel Energie, besonders wenn ich von ganz unten oder oben fotografiere. Durch das neigbare Display der α 7R IV kann ich Bilder von ganz unten auf dem Boden machen.
Als Vorbereitung hat sich Mathias vor den Aufnahmen überlegt, wie er die bizarren Räume nutzen könnte. „Die Vorbereitung ist bei solchen Projekten wirklich wichtig“, erklärt er. „Obwohl ich viele Möglichkeiten habe, ist meine Arbeitszeit begrenzt. Je länger ich eine Anordnung oder einen Stil vorbereite, desto kreativer wird sie. Da ich all diese Bilder mit meiner Freundin Conny Aitzetmüller aufgenommen habe, konnte ich schneller arbeiten. Normalerweise wäre ich von einem Team aus Stylisten, Kostümbildnern und Assistenten umgeben. Ein Projekt mit der Person, die ich liebe, war jedoch eine wunderbare Erfahrung. Conny ist professionelle Tänzerin und Choreografin, sie weiß also genau, was auf der anderen Seite des Objektivs zu tun ist.“
Mathias und Conny experimentierten auch mit abstrakten Bildern, die durch eines der Kaleidoskope des Museums aufgenommen wurden. „Wir haben verschiedene Outfits verwendet, um die Reflexionen hervorzuheben, und verschiedene Objektive, um den Effekt zu variieren“, meint Mathias. Als besonders vorteilhaft empfand er die AF-Funktion mit Augenerkennung der α7R IV. „Wenn sie den Augen des Motivs sogar im Kaleidoskop folgen kann, was kann sie dann nicht? Dadurch konnte ich mich voll und ganz darauf verlassen, dass der Fokus auf Connys Augen liegt, und mich auf die Komposition konzentrieren, um das beste Zusammenspiel zwischen ihr und den Spiegelungen zu finden.“
Mathias lobte auch die ISO-Leistung der α7R IV. „Wir hatten uns zwar vorbereitet, kannten jedoch die Lichtverhältnisse nicht. Einige Male haben wir Blitzlicht verwendet, ansonsten aber habe ich mit dem vorhandenen Licht und Einstellungen von 1000, 2000 oder 3200 ISO gearbeitet, ohne mir Gedanken über Qualitätsverluste zu machen.“
„Der vielleicht größte Vorteil der α7R IV war jedoch die Auflösung“, meint er. „Auch hier wusste ich nicht genau, was im Museum möglich war. Die Option, das Bild nachträglich zu beschneiden und trotzdem riesige Dateien zu erhalten, ist erstaunlich. Manchmal muss ich ein Bild bei der Nachbearbeitung auch nur etwas nach links oder rechts verschieben, um eine bessere Komposition zu erreichen.“
Das Projekt im Museum der Illusionen war äußerst kreativ und hat Mathias viel Spaß gemacht, vor allem, weil es ihm ein neues kreatives Ventil bot. Als früherer Benutzer der α7R III hat ihn das Nachfolgemodell auf jeden Fall beeindruckt. „Das Upgrade ist wirklich erstaunlich“, meint er abschließend. „Wie ein guter Fotograf ist die Kamera immer bereit für neue Gelegenheiten.“
„In der Fotografie ist nichts unmöglich – egal, ob man Geschichten für die Ewigkeit festhalten oder neue Welten erschaffen möchte“