Stil und Substanz in die Porträtfotografie einbringen
Laerke Posselt
Wenn die Fotografie eine Reise ist, dann ist das Ziel möglicherweise ein Stil – die Summe der Erfahrungen, die das Aussehen der Bilder und die eigene Sicht auf die Welt bestimmen.
Ein visueller Stil war für Fotografen schon immer wichtig, und in einer Welt, in der es mehr Bilder gibt denn je, die man leichter mit anderen teilen kann, ist er wohl wichtiger geworden als jemals zuvor. Aber wie entwickelt man seinen eigenen Stil? Gibt es da einen eindeutigen Weg, den man einschlagen kann, als würde man einer Karte folgen?
Selbst für eine preisgekrönte Porträtfotografin wie Laerke Posselt ist diese Definition gar nicht so einfach. Bei ihrer Arbeit, so sagt sie, geht es um „Kontakt, Emotionen, ein Gefühl von Authentizität, Darstellung und Identität.“ Außerdem „anderen es vielleicht leichter, über meinen Stil zu sprechen, aber ich fotografiere, weil ich den Drang verspüre, bestimmte Gefühle bei Menschen zu wecken, und auszudrücken, was ich sehe und fühle.“
In ihren Fotos vermischt sie Ästhetik und Ehrlichkeit, etwa bei einer Reihe von ungestellten Aufnahmen durch einen künstlerischen Filter. Bei diesem Verständnis von Stil geht es wirklich ebenso sehr um den Blick zurück wie um den nach vorn.
„Ich komme aus der Kunstfotografie“, erklärt Laerke. „Später bin ich zur Dokumentarfotografie gewechselt und habe mehrere Jahre lang ausschließlich im Fotojournalismus gearbeitet. Heute beeinflussen beide Bereiche meine Vision und meine Arbeit.“
2012 erhielt Laerke den ersten Preis in den Porträtkategorien der Wettbewerbe World Press Photo und Pictures of the Year international (POYi) – beide am selben Tag. „Dieser Moment hat mir wirklich den Stempel ‚Porträtfotografin‘ aufgedrückt“, sagt sie, „und ich empfinde dieses Genre immer noch als bereichernde Herausforderung.“
Laerke fährt fort: „Die Dinge, die mich über die ganze Zeit hinweg immer inspiriert haben, sind zwischenmenschliche Interaktionen, soziale Normen, Identität und Darstellung. Darum geht es auch bei meiner Arbeit.“
Wie man es von einer Dokumentarfotografin und Fotojournalistin erwarten würde, arbeitet Laerke am liebsten mit verfügbarem Licht. Ihre Begründung: „Es lässt meine Fotos und die Umgebung, in der ich sie aufnehme, authentisch wirken.“
Als Beispiel nennt sie uns: „Wenn ich bei meinen Modellen zu Hause oder in ihrer gewohnten Umgebung arbeite, wirkt es viel natürlicher, das vorhandene Licht zu nutzen. Ganz anders als in einem Studio mit großen Stroboskopleuchten, Schirmen und Softboxen. Außerdem regt es meine Fantasie an und zwingt mich, auf interessante Lichtverhältnisse zu achten.“
Um dieses Licht einzufangen, braucht man das richtige Handwerkszeug. Für Laerke ist das ihre Ausrüstung von Sony. Die erste Kamera von Sony, die sie verwendet hat, war die α7R II. Jetzt wechselt sie gerade zur α7R III.
Das verglichen mit einer DSLR kleinere und leichtere Gehäuse der spiegellosen Kameras von Sony passt gut zu ihrem Ansatz als umherziehende Dokumentarfotografin, vor allem, weil die Kamera „oft weniger einschüchternd auf die Fotografierten wirkt.“ Außerdem erklärt sie uns: „Dadurch, dass sie mein Gesicht nicht verdeckt, sieht das Modell mich, nicht die Maschine zwischen uns. Diese Kommunikation wirkt sich auf seine Gefühle und seinen Ausdruck aus. Das kann man auf den Bildern erkennen.“
Die Arbeit mit Objektiven mit großer Blendenöffnung, mit denen sich das verfügbare Licht optimal ausnutzen lässt, führt zu einer geringen Tiefenschärfe. Daher verlässt Laerke sich häufig auf eine ganz bestimmte Funktion ihrer Kameras von Sony: den kontinuierlichen Augenerkennungsmodus.
„Zu wissen, dass der Fokus perfekt sein wird, ist ein echter Luxus“, sagt sie, „vor allem, wenn ich mit Modellen arbeite, die zu Beginn des Shootings noch nervös sind. Das sind echte Menschen. Manchmal fühlen sie sich einfach nicht wohl, und dann bewegen sie sich oder zappeln herum. Mit der α7R II bleiben sie trotzdem scharf.“
Hinzu kommt, dass Laerke auch vor extremen ISO-Einstellungen bei ihrer α7R II nicht zurückschreckt, weil sie weiß, dass sie so die gewünschte Belichtung bekommt.
„Ich weiß, dass die Bilddetails selbst bei sehr hohen ISO-Werten nicht verwischen oder in Verzerrungen oder unnatürlichen Farben untergehen“, sagt sie. „Die Schärfe bleibt immer gut erhalten, so gut sogar, dass ich manchmal selbst dann eine hohe ISO wähle, wenn das gar nicht nötig ist, nur weil ich einen schönen, natürlich aussehenden grobkörnigen Effekt erzielen möchte, der bei der α7R II wie ein Filmnegativ wirkt.“
Auch hier besinnt sich Laerke auf die Stationen ihrer fotografischen Reise und kombiniert ihre α7R II mit einem klassischen Satz von Objektiven für Porträt- und Dokumentarfotos, darunter „das FE 90 mm f/2.8 Macro G OSS für Nahaufnahmen, das FE 85 mm f/1.4 G Master für Fotos von Gesichtern oder Porträts mit etwas Hintergrund, das Sonnar T* FE 55 mm f/1.8 ZA wenn ich mit einem etwas breiteren Blickfeld arbeiten möchte und das Distagon T* FE 35 mm f/1.4 ZA für Situationen, in denen das Umfeld besonders wichtig ist.“
Ebenso wie die Kameras und Objektive, die sie verwendet, hat Laerke eine lange Entwicklung hinter sich, und diese Reise war jeden Schritt wert. Und wer weiß schon, wohin sie ihre Reise mit der α7R III als Nächstes führen wird?
Produkte im Fokus
α7R II mit rückwärtig belichtetem Vollformatbildsensor
ILCE-7RM2
α7R III 35-mm-Vollformatkamera mit Autofokus
ILCE-7RM3
Sonnar® T* FE 55 mm F1,8 ZA
SEL55F18Z
Distagon T* FE 35 mm F1,4 ZA
SEL35F14Z
Makro G OSS mit FE 90 mm F2,8
SEL90M28G
FE 24–70 mm F2,8 GM
SEL2470GM
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Dänemark
Porträtaufnahmen sind eine intensive Studie menschlicher Interaktion. Im Idealfall komme ich der Person, die ich porträtiere, in kürzester Zeit deutlich näher, als ich das ohne Kamera tun würde.
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