Während des Lockdowns war ich praktisch zu Hause gefangen und konnte nirgendwo hingehen. Dennoch konnte ich dank meiner Sony Alpha 7R IV Fotos von etwas so weit von mir entferntem machen, das mich als Photograph faszinierte. Ich fand die Idee, den Mond zu fotografieren, schon immer interessant, aber in dieser Zeit wurde es zu einem noch verlockenderen Projekt, da ich so der Realität des Lockdowns entkommen konnte.
Kameras und Objektive
Meine bevorzugte Kamera für das Fotografieren des Mondes ist die Sony Alpha 7R IV. Ich hatte auch das Glück, ein FE 400mm f/2.8 G Master Objektiv ausleihen zu können. Allerdings stellte ich fest, dass eine Brennweite von 200 mm bei dem superscharfen FE 70–200mm f/2.8G Master Objektiv mehr als genug ist. Es handelt sich um ein hochwertiges Objektiv, mit dem tolle Bilder gelingen.
Ich habe einige meiner Lieblingsbilder mit diesem Objektiv aufgenommen und verwende es regelmäßig, um Musiker bei Konzerten zu fotografieren. Und die Mondfotografie zeigt, wie vielseitig das Objektiv wirklich ist. Mit einer Brennweite von 200 mm kann dem Foto auch ganz einfach Kontext verliehen werden.
Scharfe Bilder bei sicherer Balance
Der wichtigste Teil der Ausrüstung ist ein Stativ. Es muss nicht das allerteuerste Stativ sein, aber es muss stabil und am besten schwer sein und einen festen Kopf haben, der sich nach dem Anziehen nicht bewegt. Die meisten Stative haben einen Haken, an dem man ein Gewicht mit einer Kameratasche befestigen kann, was ideal ist. Achten Sie darauf, dass die Tasche den Boden leicht berührt, denn es sollte vermieden werden, dass sie sich während der Belichtung am Stativhaken hin- und herbewegt.
Aufgrund der Atmosphäre zwischen Erde und dem Mond ist es nahezu unmöglich, eine völlig scharfe Aufnahme zu machen. Es gibt jedoch einige grundlegende Dinge, die Sie tun können, um die beste Chance auf eine detaillierte Aufnahme zu haben.
Wenn Ihr Objektiv beispielsweise eine Streulichtblende hat, verwenden Sie sie. Die Blende kann dabei helfen, Streulicht zu blockieren, das aus unerwünschten Winkeln in das Objektiv fällt. Ich habe dieses Bild mit einer Streulichtblende in einer städtischen Umgebung im Südwesten Londons aufgenommen. Man braucht also nicht immer einen dunklen Himmel, um zu fotografieren, obwohl es natürlich hilfreich ist.
Wenn Sie Ihre Kamera berühren, um eine Aufnahme zu machen, bewegen Sie sie im Grunde gleichzeitig ein wenig. Daher ist es eine gute Idee, sich mit dem Selbstauslöser der Kamera vertraut zu machen: Damit können Sie den Verschluss betätigen und der Kamera ein paar Sekunden Zeit geben, bevor die Belichtung beginnt. Sie könnten auch einen Bluetooth-Auslöser oder die Sony Imaging Edge Mobile App verwenden, um Ihre Kamera aus der Ferne auszulösen. Eine weitere Idee wäre es, den elektronischen Verschlussmodus auszuprobieren, wenn Ihre Kamera darüber verfügt. Dabei wird selbst die kleinste Bewegung des mechanischen Verschlusses der Kamera reduziert. Somit bleibt Ihre Kamera während der Belichtung vollkommen ruhig.
Ich verwende immer den manuellen Fokus, um ein Bild scharf zu stellen. Oft benutze ich die Imaging Edge Mobile App, um dank der Größe des Bildschirms meines Mobiltelefons den Fokus genauer zu überprüfen. Sie können sogar den Sucher der Kamera oder den hinteren Bildschirm verwenden. Dadurch lässt sich die Option Fokusvergrößerung nutzen, um genau den Teil des Bildes zu optimieren, auf den Sie sich konzentrieren möchten.
Belichtung
Wenn der Mond sich in der Mitte der Aufnahme befindet, verwende ich eine mittenbetonte Spotmessung. Ich nehme immer Rohbilder auf und beurteile die Belichtung danach, ob sie mir genug Spielraum lässt, um die Schatten zu vertiefen und so die Wolken besser sichtbar zu machen. Durch Experimentieren kann man herausfinden, ob man nur den Mond belichten oder den Mond sogar leicht überbelichten sollte, um die Wolken besser herausstellen zu können.
Es ist sehr verlockend, mit der größten Blendenöffnung zu fotografieren und so viel Licht wie möglich durch das Objektiv zu lassen. Diese Blendenöffnung ist jedoch nicht unbedingt die schärfste. Sie müssen den schärfsten Punkt Ihres Objektivs finden, und das kann bedeuten, mit f/4 oder f/5.6 zu fotografieren – experimentieren Sie während des Shootings mit Ihrem Objektiv und finden Sie heraus, wo es am schärfsten ist.
Verschlusszeit
Was die Verschlusszeit angeht, so habe ich festgestellt, dass etwa 1/5 Sek. das absolute Minimum für Aufnahmen ist. Etwas länger als das, und der Mond fängt an, zu verschwimmen. Man kann eine kürzere Verschlusszeit als diese verwenden, aber es sollte so langsam wie möglich vorgegangen werden, um so viel Licht wie möglich hereinzulassen und die ISO-Empfindlichkeit so niedrig wie möglich zu halten.
Aufnahmen mit niedriger Empfindlichkeit können Rauschen bei einem Minimum halten. Doch selbst bei der hohen Auflösung der Alpha 7R IV kann ich bequem auf ISO 800 oder 1000 erhöhen, und Rauschen ist kein Problem. Das ermöglicht es mir, den Nachbarn der Erde mühelos einzufangen.
„Peter Neill ist der beste Fotograf, den wir bisher gefunden haben. Wir arbeiten nur noch mit ihm.“ – Mark Sheehan, The Script